"Mladen" bedeutet auf Bulgarisch «jung». Mit stolzen 30 Jahren ist der liebenswerte Esel Mladen allerdings kein Teenager mehr. Sein Leben war geprägt von harter Arbeit, die er nun nicht mehr verrichten kann.
All die Jahre erhielt Mladen aber auch Zuneigung. Sein Besitzer hängt sehr an ihm und möchte dem treuen Begleiter statt traurigem Ende im Schlachthof einen artgerechten Lebensabend an einem passenden Ort ermöglichen. Doch wo könnte das sein?
Mladens Besitzer erfährt von den Tierärzten im Einsatz, welche auch in seiner Gegend hohes Vertrauen geniessen. Er vernimmt von deren Tal der Esel, wo lange Arbeitsleben nach einer glücklichen Zeit ein friedliches Ende finden und ruft uns an - Mladens neues Leben beginnt.
Bald darauf fahren wir nach Abalnitza und erleben nach unserer Ankunft berührende Momente. Beim Anblick unseres Anhängers kann der aufgewühlte Besitzer seine Tränen kaum zurückhalten.
Wir führen Mladen vom Hof auf die Strasse zum Anhänger.
Schnell merken wir, dass der Esel weiss, um was es geht. Er will nicht in den Anhänger, er will nicht fort.
Nach zahlreichen geduldigen Versuchen, etlichen Karotten und Brot gelingt es:
Mladen steigt ein!
In seinem neuen Zuhause angekommen, wird Mladen sofort von Scarface, unserem bulgarischen Maskottchen, begrüsst. Vor vielen Jahren fanden wir den schwer verletzten Hund auf der Strasse und konnten ihn retten. Seither lebt er zufrieden im ruhigen Tal der Esel.
Mladen ist nun bereits einige Tage bei uns. Aufgrund seines Alters müssen wir ihm manchmal auf die Füsse helfen. Auch seine Zähne sind in einem schlechten Zustand, demnächst behandeln wir sie.
Wir werden dafür sorgen, dass sich Mladen bald wie zu Hause fühlt, an Kraft gewinnt, ohne Hilfe aufstehen und Freundschaft mit seinen im Tal lebenden Artgenossen schliessen kann.
Was braucht Mladen noch mehr für seinen wohlverdienten Ruhestand…. Einen Paten vielleicht?
Möchten Sie für Mladen oder einem anderen Esel in unserem Tal eine Patenschaft übernehmen?
Unter www.stie.ch/de/w/p finden Sie detaillierte Informationen über unser Patenschaftsprogramm.
Das Tal der Esel ist mehr als ein Gnadenhof!
Die Tierärzte im Einsatz behandeln in Dörfern der Umgebung kostenlos die Tiere prophylaktisch oder kurativ und pflegen ihre Hufe und Zähne.
Auch erklären wir den Besitzern, meist mittellosen Bauern, wie sie ihren Esel richtig füttern müssen, um Koliken zu vermeiden und wie sie ihn artgerecht pflegen können.
Im Gegenzug verpflichten sich die Halter, sobald der Esel oder sie selber zu alt zum Arbeiten werden, das Tier an uns abzugeben und es nicht, wie bis anhin üblich, an die Vertreter der Fleischindustrie zu verkaufen. Dann dürfen die sympathischen, meist betagten Esel, ins Tal der Esel einziehen.
So wie inMladens Fall verläuft es sehr selten. Bei ihm hat sich der Besitzer gut um ihn gekümmert und auch dafür gesorgt, dass der Esel sein Lebensabend artgerecht im Tal der Esel verbringen darf.
Er erzählt, dass die Familie Mladen seit 20 Jahren hat und dieser für ihn ein Familienmitglied ist. Als der Esel ein Teil seines Lebens wurde, war er selbst noch ein Kind. Unzählige Kindheitserinnerungen kommen hoch – z. B. als er mit Mladen auf das Feld ging, um der Familie bei der Ernte zu helfen. Der heutige Abschied fällt ihm schwer.
