Manchmal haben wir genau dann Glück, wenn wir es am meisten brauchen. Das ist der Fall bei Brownie.

Einen Monat später will Brownie plötzlich nicht mehr fressen. Er macht einen resignierten Eindruck und interagiert weder mit Menschen noch mit Hunden. Still und leise beginnt er, zu zerfallen. Seine Retter rufen uns an mit der Bitte, ihn in unserer Klinik zu untersuchen. 

Wir vermuten, dass jemand vor einiger Zeit den Hund angeschossen hat und sich nun kleine Schrotkugeln in seinem Körper befinden. 

Uns wird auch klar, dass Brownie wirklich sehr alt ist. Höchstwahrscheinlich wurde er als Jagdhund eingesetzt und, wie viele seiner Brüder und Schwestern, einfach ausgesetzt, als er nicht mehr arbeiten konnte. 

Wir entdecken eine Narbe auf seiner rechten Hüfte, die so aussieht, als wäre sie erst kürzlich zugewachsen. Zudem stellen wir eine kleine, verhärtete Schwellung fest. 

Doch unter der Wunde, die auf den ersten Blick am Heilen war, liegt eine böse Überraschung: ein gewaltiger Abszess, der den armen Brownie langsam aber sicher vergiftete.

Zehn Minuten später, nachdem Blut und Eiter abgeflossen sind, ist die Wunde sauber. Wir finden keine Fremdkörper darin und sind dankbar für diese kleine Gnade. 

Brownie bleibt sechs Tage bei uns, während denen seine Wunde gereinigt und täglich behandelt wird bis sie sich diesmal gesund schliesst. 

Der alte Junge bekommt jeden Tag Besuch von seinen Rettern. Sie wollen ihm versichern, dass er geliebt wird und dass es einen Ort gibt, wo er willkommen ist. 

Am Ende der Behandlung ist Brownie bereit, unsere Klinik gut gelaunt und mit ausgezeichnetem Appetit zu verlassen. Sein verletztes Bein kann er jetzt wieder mühelos gebrauchen.