STRASSENTIERE

Wussten Sie, dass ein unkastriertes Hunde- oder Katzenpaar und seine Nachkommen in fünf Jahren zu einer Population von mehreren tausend Tieren führen kann?

Vorausgesetzt, ein Paar Katzen bekommt zwei Würfe pro Jahr und jedes Mal 2,8 Kätzchen pro Wurf, dann nach 10 Jahren erhalten Sie 80 Millionen Katzen.
Wenn ein Hundepaar zwei Würfe pro Jahr bekommt und in jedem Wurf drei Hunde überleben, dann ...

Uns allen ist das Bild bekannt: Unzählige Strassentiere in den Städten und Dörfern Süd- und Osteuropas. Durch Unwissenheit oder Ignoranz landen laufend Tiere auf der Strasse. Ganze Würfe werden ausgesetzt oder im Abfall «entsorgt», viele unkastrierte Tiere leben halbwild und unbeaufsichtigt – für ihre Nachkommen fühlt sich niemand verantwortlich.

Die Behörden vieler Länder reagieren meist machtlos und falsch auf das vorhandene Streunerelend. Sie fangen die Tiere ein und töten sie. Pro Jahr werden Tausende von gesunden Hunden und Katzen auf tierschutzwidrige Weise vergiftet, erschossen oder vergast. Die Überlebenden leben oft unter miserablen Umständen, werden sie krank, kümmert sich niemand um sie.

Aus tierärztlicher Sicht ist dieses Vorgehen sowohl brutal als auch sinnlos. Denn ohne Verringerung der Geburtenrate werden die freien Stellen im Revier wieder von neuen Tieren besetzt und die vorherige Anzahl ist schnell wieder erreicht.

Die einzige nachhaltige und humane Lösung des Problems besteht aus drei Teilen:

   •  Flächendeckende Kastrationen, wobei die Tiere nach der Operation wieder an ihre Stammplätze zurückgebracht werden.

   •  Edukation zur verantwortungsvollen Tierhaltung erstens durch Aufklärung privater Tierhalter und die Kastration möglichst vieler privaten Tiere, die, durch Aussetzen unerwünschter Würfe, die Hauptursache des Streunerproblems sind. Und zweitens die Erziehung der Kinder zum verantwortungsvollen Umgang mit Tieren

   •  Gesetzesvollzug, der wirklich ernst macht mit der Bestrafung von Tierquälerei und Aussetzen von Tieren


Kastration, Edukation und Gesetzesvollzug – von den Tierärzten laufend umgesetzt – sind die Massnahmen, die durch sichtbaren Erfolg endlich zu einem Umdenken führen: In Griechenland besteht in mehreren Bezirken bereits grosses Interesse an der Durchführung von Kastrations- und Informationskampagnen und sie sind auch bereit, ihren Teil daran zu übernehmen.

Die Tierärzte im Einsatz kastrieren jedes Jahr rund zweitausendfünfhundert Tiere. Dies geschieht sowohl laufend, als auch in konzentrierten Aktionen bei denen – dank der Mithilfe unserer freiwilligen HelferInnen – rund dreissig Tiere pro Tag kastriert werden können. 

Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen