Wie der erwähnte namenlose Streuner, den ein Freiwilliger zum Kastrieren in unsere Klinik in Banichan bringt. Auf den ersten Blick scheint der junge Rüde in gutem Zustand zu sein. Wir vermuten, dass er regelmäßig von einer tierfreundlichen Seele gefüttert wird.
NAMENLOS – EINER VON VIELEN
12 Dezember 2021
Das Schicksal dieses Mischlingsrüden teilen unzählige weitere Tiere, welche aufgrund menschlicher Unwissenheit leiden.
In Bulgarien werden viele Hunde bereits als Welpen von ihrem Besitzer an ein Seil oder eine Kette gebunden, damit sie dessen Haus bewachen. Die Halter ahnen nicht, was dies für die empfindlichen Hälse der heranwachsenden Tiere bedeutet. Früher oder später landen solche Hunde oft auf der Strasse, wo sie einen Weg finden müssen, um zu überleben. Sie wachsen heran, das Seil jedoch nicht – es gräbt sich immer tiefer in Haut und Gewebe. Und es gibt kaum jemanden, der sie von dieser tödlichen Gefahr befreit. Die Tierärzte im Einsatz wissen nicht, wie viele Hunde auf eine solch qualvolle Art sterben. Wir können uns lediglich um diejenigen kümmern, die uns von achtsamen Menschen gebracht werden.
Der ruhige, freundliche Hund hat jedoch tiefe, stark riechende Wunden von einem Seil, das ins Fleisch eingewachsen sein muss; wie er es loswurde, bleibt sein Geheimnis.
Wir sedieren ihn und überprüfen auf dem Operationstisch, ob es durch das über längere Zeit tief eingegrabene Seil nicht noch Reste davon in der Haut gibt.
Bei der gründlichen Untersuchung finden wir zum Glück keine Seilspuren mehr; der Heilungsprozess hat eingesetzt.
Die Halswunde ist behandelt, und wir machen uns bereit, unseren sympathischen Besucher zu kastrieren. Anschliessend wird er in sein Revier zurückgebracht - wir wünschen ihm und seinen namenlosen Freunden das Beste.
